orientation

 Gravity
Forschungsprojekt Kinästhetische Interferenz

Notation und Bewegungsbeobachtung-Camera Obscura
Installation
Bewegungsimprovisation


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Der Boden des Ateliers ist befleckt und stark beschädigt, die Wände sind Weiss und uneben. Daher wurde der Boden mit braunem Malerkarton ausgelegt um die Füße des Tänzers zu schonen und Spuren und Zeichnungen festzuhalten. Der Malerkarton gliedert den Boden horizontal. Wieder ist es das Modell der Kinesphäre von Rudolph von Laban welches auf die Rauminstallation angewendet werden soll. Dieses Mal sollen allerdings die wirklichen Maße der Kinesphäre für die Größe des durch dünne weiße Nylonfäden begrenzten Kubus im Zentrum des Rumes verwendet werden. Die Installation wird mit dem Körper des Tänzers als Maßwerkzeug vorgenommen. Sie wird nicht durch ein numerisches Maß in den Raum gebracht, sondern entfaltet sich Prozesshaft begonnen von einem Kreis den der Tänzer mit Kreide an die Wand zeichnet unter maximaler Streckung der Gliedmaßen. Durch dieses aus den Phänomenen eines leiblichen Zirkelschlag hergestellte Maß ergeben sich die ersten Fragen der Konstruktion. Zunächst ist dieser Kubus kein Würfel mit einem eindeutig bestimmbaren Zentrum mehr. Ein Teil des gezeichneten Kreises fehlt immer da entweder der zeichnende Arm einen nicht zum Boden reichenden Kreis herstellt oder durch die Einbringung des ganzen Körpers in den zeichnenden Akt ein Stück des Kreises am Boden fehlt,  als ob die Bewegungssphäre ein Stück weit im Boden steckte. Die Schwierigkeit ein fixes geographisches Zentrum für eine Bewegung zu definieren wird dadurch offensichtlich.
Durch die  Einschreibung dieses unvollständigen Kreises in ein Rechteck, wurde diese durch Projektionen mit der Schlagschnur in die Mitte des Raumes gebracht und dort durch Vertikale abgelotete und horizontal gespannte Schnüre  in die dritte Dimension eines Kubus transferiert.Durch die Ablotung ist ein kinetisches Element in die Installation eingebracht welches die Schwerkraft präsent macht. Dieser einfache, etwas flachere als höhere Kubus diente in der Folge als Orientierung für die Bewegungsimprovisationen des Tänzers. Die Beobachtungen wurden wieder durch intensives Zeichnen in der gleichen Weise wie in der ersten Anordnung begleitet. Es werden zusätzlich Experimente mit der Kamera Obscura gemacht um die Bewegungsspur in der Installation bildlich festzuhalten.




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